Wen-Do: Selbstbehauptung und Empowerment

Ziele

Wen-Do ist ein körperliches und geistiges Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungs-Konzept, welches von Frauen für Frauen entwickelt wurde. Wen-Do eignet sich aber im Allgemeinen zum Empowerment von cis und trans Frauen, inter_, trans und nicht-binären Personen im Umgang mit Sexismus, Belästigung und Gewalt. Das Konzept ist nämlich auf spezifische, realitätsnahe Situationen ausgerichtet, welche ihnen in der Ausbildung, am Arbeitsplatz, in Beziehungen, in der Familie und in der Öffentlichkeit begegnen können: von herabwürdigenden Sprüchen und ungewollten Annäherungsversuchen zu körperlichen Übergriffen und weiteren Formen sexualisierter Gewalt.
Im Kurs trainieren wir die Wahrnehmung und Setzung von Grenzen sowie effektive und effiziente Reaktionen, falls letztere missachtet würden. Dabei steht Lebensfreude an vorderster Stelle.
Das Besondere an Wen-Do ist: alle können es lernen, ganz unabhängig von Alter, Fähigkeiten oder Fitnesslevel. Wen-Do ist also kein Kampfsport, sondern setzt bei den individuellen Bedürfnissen und Stärken der Kursteilnehmenden an.

Kursinhalte

Der Wen-Do-Kurs besteht aus folgenden Elementen:
1. Awareness
• Raum zum vertraulichen Austausch über unangenehme Situationen, Ambivalenzen und Unsicherheiten. Den Gefühlen von Vereinzelung und Scham setzen wir eine kollektive Antwort und Solidarität unter Forschenden entgegen.
• Positive Gruppenatmosphäre mit Fokus auf unseren Erfolgsgeschichten.

1. Selbstbehauptung
   • Schulung von Stimme und Körpersprache hin zu einem selbstbewussten Auftreten und einer starken Präsenz.
   • Verbale Strategien und körperliche Verteidigungstechniken für konkrete Alltags- sowie Angriffssituationen.

2. Unterstützung
   • Information über institutionelle, rechtliche und beraterische Möglichkeiten von (Post-)Doktorierenden bei Grenzüberschreitungen.
   • Diskussion, wie wir betroffene Kolleg:innen unterstützen und zu einer wertschätzenden Universitätskultur für alle beitragen können.
   Wen-Do, der abwechslungsreiche Mix aus technischen Übungen, Diskussionen und Rollenspielen, macht uns umwerfend schlagfertig.

Und auch der Spass kommt nicht zu kurz!

Form

• Diskussionen und Gespräche
• Sprachliche Übungen
• Körperliche Übungen
• Reflecting Teams
• Acting
• Selbstbestimmtes Lernen
• Entspannungsübungen und Fantasiereisen
• Sozialformen: Duo, Kleingruppen, Plenum

Adressatinnen und Adressaten

Der Kurs ist offen für alle Doktorierenden und Postdocs, ausser für cis Männer. Dies können cis und trans Frauen sowie trans, inter_ und nicht-binäre Personen sein. Gleichzeitig möchte die Trainerin, eine cis Frau, nicht für sich beanspruchen, nicht-cis-Realitäten zu kennen bzw. abzudecken.

Voraussetzungen

• Nötig sind weder Vorkenntnisse noch «körperliche Fitness».
• Mitzunehmen: grosser Schlafsack mit Hülle (für Schlagübungen), bequeme Kleidung (Training ohne Schuhe), Picknick.
• Kurssprache: Deutsche Lautsprache. If English is preferred and all participants agree, the course can be conducted in English.

Informationen zu den Dozierenden

Dr. Livia Boscardin
- Doktorat in Soziologie (Universität Basel; New York University), 2017; Master in Development Studies (The Graduate Institute, Geneva), 2012; Bachelor in Religionswissenschaft und Soziologie mit dem Fokus Gender und Sexualität in den Weltreligionen (Universität Basel), 2009
- Diplomierte Wen-Do-Trainerin (Ausbildung bei Jeanne-Allemann, Wen-Do Bern, www.wendobern.ch)
- CAS in Häuslicher Gewalt, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), 2019
- CAS in Psychosozialer Beratung zu Sexualität und sexueller Gesundheit, Hochschule Luzern Soziale Arbeit, 2021
- SVEB1-Zertifikat Kursleiter/in, Basel, 2021
- Ehemaliges Mitglied der Gleichstellungskommission und der Untersuchungs- und Beschwerdekommission gegen sexuelle Belästigung der Universität Basel
- Mehrjährige Arbeitserfahrung in der Begleitung und Unterstützung von Betroffenen häuslicher und sexualisierter Gewalt; Erfahrung in der Arbeit mit gewalttätigen Personen; Gründungsmitglied von Awarenetz.ch, «Awareness»-Sensibilisierungsworkshops für das Bildungs- und Kulturwesen zu Diskriminierungen und Grenzüberschreitungen; Workshops zu Sexualität und Beziehungen ohne Gewalt
- Mehrjährige Kampfsporterfahrung

Livia Boscardin ist eine externe, unabhängige Fachperson zu geschlechterspezifischer und sexualisierter Gewalt. Sie steht unter Schweigepflicht. Es besteht kein Interessens- oder Loyalitätskonflikt mit der Universität Basel.

Leistungsspektrum / Workload

Präsenzzeit: 2x 4h

Besonderheiten

Nach Öffnung des Anmeldefensters werden die Kursanmeldungen für 24 Stunden gesammelt und die Kursplätze danach per Los vergeben. Alle Anmeldungen, welche nach den ersten 24 Stunden eintreffen, werden nach Eingangszeitpunkt der Anmeldung auf einer Warteliste eingetragen.

Kursplätze/Wartelistenplätze werden per E-Mail bestätigt. Die Anmeldung verpflichtet zur Teilnahme an dem gesamten Kurs. Abmeldungen sind bis zum Ende der Anmeldefrist möglich (grace@unibas.ch). Bei unentschuldigtem Fernbleiben vom Kurs oder Abmelden nach Ablauf der Anmeldefrist wird eine Mahngebühr von CHF 30.00 erhoben. Zudem werden Kursteilnehmende, welche sich später abmelden, unentschuldigt fehlen oder den Kurs unvollständig besuchen, aus Gründen der Fairness für die Kursanmeldung im nächsten Semester nicht berücksichtigt und aus anderen Kursen im selben Semester wieder ausgetragen. Weitere Informationen finden Sie auf der Transferable Skills Homepage.